Von außen wirkt sie unscheinbar, doch im Innern ist die Notburgakirche ein „Schatzkästchen“. Manches lässt sich erst auf den zweiten Blick entdecken, wie die mittelalterlichen Wandmalereien im Glockenturm oder das Grabdenkmal der Notburga, das sich versteckt im Chorraum befindet. Über diese verborgenen Details konnten Interessierte am Tag des offenen Denkmals, 10. September 2023, mehr erfahren. Los ging es mit einer Führung mit Monique von Helmstatt, Vorsitzende des Fördervereins. Im Anschluss spielte das Duo „Saxophon hoch zwei“ in der besonderen Kulisse.
Führung am Tag des offenen Denkmals
Die Veranstaltung war Teil des bundesweiten Tags des offenen Denkmals, der diesmal unter dem Motto „Talent Monument“ stattfand. Dabei sollten die Besonderheiten des Bauwerks in den Mittelpunkt gerückt werden, auch solche, die nicht gleich ins Auge fallen. „Wenn Besucher in die Notburgakirche kommen, zieht zuerst der farbenprächtige Flügelaltar die Blicke auf sich“, weiß von Helmstatt aus ihren Führungen. Über das spätgotische Kunstwerk hätte die Fördervereinsvorsitzende viel erzählen können, doch interessant waren auch die zahlreichen Hinweise auf die Namensgeberin der Kirche, die sich in verschiedenen Ecken des Gebäudes finden.
Im Jahr 1492 wurde die Kirche der ortsheiligen Notburga geweiht und damit zum Wallfahrtsort. „Die Pilger brachten viel Geld in die Kassen der damaligen Grundherren“, erklärte von Helmstatt. „Damit konnten sie kostbare Kunstwerke kaufen und die Kirche aufwerten.“ Aus etwa dieser Zeit stammt das Epitaph, das Grabdenkmal der Notburga. „Es soll aber älter wirken und so das Alter der Legende beglaubigen.“ Auch wenn die Figur liegend dargestellt ist, handle es sich nicht um die steinerne Deckplatte eines Sarkophags. Man gehe davon aus, dass das Epitaph früher senkrecht an der Wand stand. Zu Notburgas platt wirkender Nase sagte von Helmstatt: „Die hat sich durch die vielen Küsse der Gläubigen verformt.“
Saxophon-Konzert
Beim Konzert im Anschluss an die Führung konnten die Besucher die Eindrücke auf sich wirken lassen. „Saxophon hoch zwei“, alias Bastian Fiebig und Stefan Weilmünster, spannten einen musikalischen Bogen von Barock über Klassik bis in die Moderne. Dabei schöpften die Profimusiker das faszinierende Klangspektrum des Saxophons voll aus, wodurch häufig der Eindruck entstand, dass mehr als zwei Instrumente erklingen. Die Zuhörer erlebten einen kurzweiligen Abend mit einer Mischung aus Transkriptionen, Originalwerken und humorvoller Moderation.
12.09.2023